Montag, 19. Juli 2010

SUPERillu-Chef erhält Belanglosigkeit am Bande

Superillu-Chef Jochen Wolff wird, noch auf Bestreben Horst Köhlers, augezeichnet. Warum melden die Nachrichten das? Okay, so schlimm ist das Blatt auch nicht. Um es mit den Westfalen zu sagen: es gibt schlimmeres.
In diesem Fall ist die Verleihung der fulminante Abschluss zwischen einer jahrelangen gegenseitigen Eierschaukelei von Köhler und Wolff. So hatte Wolff seinerseits den Bundespräsidenten im Jahr 2008 mit der „Goldenen Henne”, ausgelobt von Superillu und MDR, geehrt. Nach dem Rücktritt verfasste Wolff einen schmalztriefenden Nachruf, ähm, eine Laudatio. Ob sie schlechter oder besser als die nicht minder pathetische Rede von 2008 ist, wage ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall hat er ihn geliebt, und jetzt liebt Köhler ein kleines bisschen zurück.

Das Bundesverdienstkreuz wollen wir ihm allerdings nicht verdenken, ist es doch ohnehin wertlos. Es wird jährlich an mehrere tausend Bürger verliehen, teilweise auch an sehr fragwürdige. Heinz Eckhoff, Ehemaliger der Waffen-SS und später bei der NPD, ist ein besonders schönes Beispiel. Oder die „Israel tötet Kinder”-Gebetsmühle Felicia Langer. Auch der steuerhinterziehende Milliardär Reinhold Würth durfte die Ehrung nach seiner Verurteilung behalten. In die illustre Runde reihen sich auch Leute wie Peter Maffay, Birgit Schrowange und bald Jogi Löw ein.


Die Vorschläge für auszeichnungwürdige Personen kommen dabei von den Ländern, geprüft werden sie vom Bund oder dem Präsidenten nicht.
Der Bundespräsident ist auf die sorgfältige Prüfung jedes Ordensvorschlags durch die Länder angewiesen.
Sagte einmal die Sprecherin von Johannes Rau. Zumwinkel immerhin hat sein Kreuz freiwillig zurückgegeben - das geht aber auch nur, wenn man es nicht vorher in der Pfeife raucht.

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