Okay, das klingt doch gar nicht mal schlecht, aber warum wurde die Nachricht nicht Teil der PR-Maschinerie der SPD? Ich habe da so einen Verdacht:
Ce pacte européen de progrès social impliquerait pour chaque Etat membre l'instauration d'un salaire minimum tenant compte de la réalité économique
Zu deutsch: Der Pakt für sozialen Fortschritt bedeutete für jeden Mitgliedsstaat die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns gemessen an der wirtschaftlichen Realität.
Aha. Das wirkt an sich schon etwas merkwürdig, da Frankreich selber schon lange über einen Mindestlohn verfügt. Mit zur Zeit 8,44€ sogar einer der höchsten in Europa. Und überhaupt steht Deutschland ziemlich verlassen da: aktuell haben 21 der 27 Mitgliedsstaaten einen gesetzlichen Mindestlohn. Ob es Sigmar Gabriel wenigstens peinlich war, das Dokument zu unterzeichnen? Bestimmt. Darum hört man auch nichts in den Medien davon: die SPD tönt traditionell nur dann von Mindestlohn, wenn die selbst in der Opposition ist. Dann kann sie nämlich sagen: „Wir würden ja wenn wir könnten...”. So wie jetzt. Oder letztes Jahr. Oder das Jahr davor.
Als sie selbst an der Regierung waren, haben sie sich lustigerweise darauf geeinigt, das Thema zu verschieben „bis zur nächsten Bundestagswahl 2006”, da sie wussten, das sie verlieren würden bzw. gar nicht erst so weit kommen.
Also wird dieser deutsch-französische Pakt gar nicht erst an die große Glocke gehangen. Am Ende müsste man, wenn CDU und FDP endlich gestürzt sind, ja tatsächlich etwas unternehmen. So wie der ganze Rest der EU. Das könnte im Zweifelsfall dann doch noch unangenehm werden.
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