Donnerstag, 22. Juli 2010

Schon wieder ist der Weltfrieden gefährdet

Heute morgen, eine Redaktion irgendwo in Deutschland:

Red. A: Du, sag mal, haben wir eigentlich Weltfrieden?
Red. B (schaut aus dem Fenster): Joa.
Red. A: Gut, dann schreib ich das so. Was machst Du denn da?
Red. B: Ich bin grad beim Anschlag in Afghanistan. Nicht so wild, keine Deutschen.


So muss es aussehen bei Welt Online und Focus Online, die heute morgen mit Bezug auf Nordkorea titeln: „Nordkorea: USA ist Gefahr für den Weltfrieden”. Da möchte der Leser doch wissen, was die Redakteure jetzt schon wieder geritten hat.
Es ist nicht das erste Mal. Auch der Iran ist gerne Mal eine „ernsthafte Gefahr für den Weltfrieden” (Die Zeit). Und schon 2008 fragte Focus keck: „China: Gefahr für den Weltfrieden?
Nun, ich weiß nicht in welcher Welt diese Redakteure leben, aber eins dürfte klar sein: den heraufbeschworenen und noch öfter gefährdeten Weltfrieden gibt es nicht. Der Wikipedia-Artikel beschreibt es hier sehr treffend:
Weltfrieden ist der Ausdruck für den Idealzustand eines weltweiten Friedens, also für das Ende aller Feindseligkeiten und aller Kriege – aktuell also der andauernden Kriege und Konflikte.

Aktuell gibt es kaufenweise Kriege und Konflikte, wie auch diese Grafik deutlich macht. Das Merkwürdige bei der ganzen Sache ist doch, dass jene Nena-Überschriften vorzugsweise in den Blättern erscheinen, die mit Vorliebe über Kriege jeder Art berichten. Warum der Autor nicht einmal stutzt, wenn in der gleichen Zeitung über die neuesten blutigen Auseinandersetzungen berichtet wird, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Letzen Endes ist das Alles sowieso falsch: in Nordkorea wurde überhaupt nichts von Weltfrieden gesagt, sondern nur von einem Frieden in der Region.
The joint military drills are not only a grave threat to peace and stability of the Korean peninsula, but also the region as a whole,” Ri said.
So wird Ri Tong Il korrekterweise von Bloomberg zitiert. Trotzdem geben die deutschen Medien die Hoffnung auf einen Weltfrieden nicht auf.

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